4 Gründe, warum du unter Heißhunger leidest

Du willst endlich schlank sein, doch da ist ständig dieses unbändige Verlangen nach Süßem, Salzigem oder Fettigem. Du weißt, dass dir das nicht gut tut, aber du schaffst es noch nicht, den Kreislauf zu durchbrechen? Damit bist du nicht alleine. Viele haben Probleme mit diesen Heißhungerattacken, also dieser starken Sehnsucht nach einer ganz bestimmten Speise.

Es gibt mehrere Faktoren, die zu starken Heißhungerattacken führen. Ich hatte auch immer wieder mit Heißhunger zu kämpfen und auch jetzt gibt es manchmal Momente in meinem Leben, wo dieses starke Verlangen sich zeigt. In diesem Moment halte ich aber inne und überlege, was der Grund dafür ist. Manchmal sind es emotionale Hintergründe, oder ich habe über den Tag nicht ausgewogen gegessen. Das kann bedeuten, dass ich einfach nicht die passenden Nahrungsmittel für mich gewählt habe, die mich satt machen und mir Energie geben. Und sowas kann einfach auch von Tag zu Tag variieren. Wir sind nicht jeden Tag gleich und auch unsere Bedürfnisse können sich von Tag zu Tag verändern. Wenn ich einen Tag vor dem PC verbringe, habe ich andere Bedürfnisse, als wenn ich in die Berge wandern gehe!

Heißhunger – die dahinterliegenden Gründe

1. Es ist einfach eine Gewohnheit von dir geworden

Du weißt bestimmt, dass Gewohnheiten manchmal ihr eigenes Leben haben und machtvoll sein können. Wenn du schon mal versucht hast, eine Gewohnheit zu verändern, hast du bestimmt gemerkt, wie sie ein Eigenleben entwickeln und du dich fast als Marionette fühlst. Als könntest du nichts dagegen machen.

Das hängt damit zusammen, dass gewohnte Verhaltensweisen chemisch-neuronale Prozesse im Gehirn auslösen, die dir ein Gefühl von Sicherheit, Vertrautheit und Geborgenheit vermitteln. Wenn alles so bleibt, wie es immer war, entspannt sich dein Nervensystem. Es scheint alles in Ordnung zu sein und du fühlst dich gut.

Deinem Geschmackssinn und Appetit geht es da ähnlich. Was du öfter isst, wird zu einer Gewohnheit. Du kennst den Geschmack, du weißt, es schmeckt dir – es ist also sicher. Daher haben die Gerichte, die du schon seit deiner Kindheit kennst oder über Jahre hin gegessen hast, eine besondere Anziehungskraft auf dich.

Hinzu kommt, dass viele von uns aufgrund der Uhrzeit zum Essen greifen. Eigentlich haben sie noch gar keinen Hunger, aber es wird jeden Tag pünktlich um 12 Uhr Mittag gegessen. Und nach dem Mittagessen gibt es immer eine Nachspeise. Auch das wird zur Gewohnheit.

Und wenn es einmal zur Gewohnheit wurde, dann verlangt der Körper auch täglich nach dieser Routine, was wir als starkes Verlangen nach Essen wahrnehmen.

Übung: Traue dich also Neues auszuprobieren

Lerne dich selbst neu kennen. Werde dir deiner Gewohnheiten bewusst und beginne die zu verändern, die dich nicht zu deinem Ziel bringen. Du kannst dir bei deinen Verhaltensweisen speziell in Bezug aufs Essen immer die Fragen stellen „Bringt mich dieses Essen näher an mein Ziel, schlank zu sein?“

Finde neue spannende Gewürze und Speisen, probiere einfach etwas Neues aus. Ein neues Gericht, ein neues Restaurant. Experimentiere mit deinem Frühstück und beobachte dich, wie sich dein Heißhungergefühl in Luft auflöst!

2. Dein Körper ist süchtig nach bestimmten Inhaltsstoffen

Kennst du das Phänomen? Du nimmst dir eine handvoll Chips und denkst dir noch, nur zum Knabbern, um den Gusto zu stillen. Und keine fünf Minuten später ist die halbe Chipspackung leer, weil du immer und immer wieder hineingegriffen hast. Also ich kenne das sehr gut, deshalb greife ich manchmal erst gar nicht zu, weil ich schon weiß, dass ich dann nicht mehr aufhören kann.

Hier wird mit chemisch aufbereiteten und stark verarbeiteten Inhaltsstoffe ein suchtähnliches Verlangen erzeugt. Ob es jetzt Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe, Emulgatoren sind oder das durch Raffination gewonnene Weißmehl, Kochsalz, Fett, Zucker, Milchprodukte, Frittiertes Angebratenes – all diese Stoffe können eine ähnlich starke Wirkung auf unsere innere Körperchemie haben, wie Alkohol oder Koffein.

Diese Stoffe kommen in der Natur nicht vor und so kann es sein, dass unser Körper nicht, weiß, was er damit tun soll. Und hier mit Willensstärke anzukämpfen, ist manchmal sehr mühsam. Denn alles, was wir essen, wirkt sich auch auf unser Gehirn aus. Es werden bestimmte Botenstoffe frei gesetzt, die uns zufrieden und glücklich fühlen lassen. Wenn du dir jetzt vorstellst, dass du regelmäßig Produkte isst, die dieses Gefühl bei dir auslösen, ist es nur logisch, dass du dich dadurch auch daran gewöhnst.

Plötzlich brauchst du in kürzeren Abständen mehr von diesen Inhaltsstoffen, um diesem Glücksgefühl nahezukommen. Es ist als würden alle Zellen danach „schreien“ und erst wieder verstummen, wenn du diesem Drang nachgegangen bist.

Übung: Wie du diesen Kreislauf durchbrechen kannst

Wenn du dich darin wieder erkennst und häufig verarbeitete Lebensmittel zu dir nimmst, dann beginne damit, bewusst zu fasten. Fasten heißt in diesem Zusammenhang nicht, dass du nichts mehr essen darfst und hungern sollst, sondern dass du von den verarbeiteten Inhaltsstoffen fastest. Greife also mehr zu natürlichen Produkten und beobachte einfach die Reaktionen deines Körpers. Wie verändern sich deine Gelüste?

Z.B.: kannst du statt Produkten mit viel Zucker zu Obst greifen. Das ist auch süß, hat aber nur Stoffe aus der Natur.

Wenn du auf Dauer weniger verarbeitete Lebensmittel zu dir nehmen willst, dann beginne stetig die Lebensmittel mit gesunden, natürlichen Lebensmitteln auszutauschen. Du musst nicht von einem auf den anderen Tag alles austauschen. Gehe dein Tempo und lass so deinen Heißhunger verschwinden!

 3. Dein Körper ist unterversorgt

Ich mache in meinen Beratungen immer wieder die Erfahrung, dass Heißhungerattacken dann entstehen, wenn der Körper nicht optimal mit Nährstoffen versorgt ist. Das heißt, der Körper „schreit“, dass ihm etwas fehlt und wir interpretieren das oft damit, dass wir was Süßes oder Fettiges brauchen. Am besten etwas, das schnell ins Blut übergeht und uns Energie bringt.

Doch eigentlich braucht der Körper nicht einfach Kalorien, sondern auch ausreichend Mikronährstoffe wie sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralien, Enzyme, Spurenelemente und Vitamine.

Wenn jetzt etwas von diesen Mikronährstoffen fehlt, dann gibt das Gehirn das Signal, dass wir die fehlenden Stoffe aufnehmen sollen. Wir bekommen also Hunger/Appetit.

Das ist auch ein ganz natürlicher und wichtiger Prozess des Körpers. Problematisch wird es dann, wenn du bei aufkommendem Hunger zu leeren Kalorienträgern greifst. Das sind Lebensmitteln, die dir zwar Energie geben, aber kaum Mikronährstoffe enthalten. Und diesen “Betrug” bemerken deine Zellen über kurz oder lang und senden erneut das Signal „Hunger“.

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen empfiehlt es sich, die Zufuhr von Nährstoffen zu erhöhen. Das bedeutet also mehr frische Bio-Kost in Form von Obst, Gemüse und Salaten und auch unverarbeitetes Getreide (Reis, Roggen, Hafer,…). Nüsse, Samen, Keimlinge und Sprossen können auch zu einer optimalen Nährstoffversorgung beitragen.

4. Deine Emotionen bestimmen deinen Hunger

Wie ich schon in anderen Blogbeiträgen geschrieben habe, essen die Emotionen mit. Viele kennen das Phänomen, dass Schokolade eine unglaubliche Anziehungskraft hat, wenn man traurig oder niedergeschlagen ist. Die klassische Belohnung nach einem harten Arbeitstag kennst du vielleicht auch und der Weg zum Kühlschrank bringt Abwechslung, wenn es im Fernsehen gerade langweilig ist.

Essen trägt natürlich nicht nur dazu bei, dass wir uns satt sondern auch wohl fühlen. Nahrung wird über die Sinne erfahren und kann so auch unserer Seele und unserem Gemütszustand gut tun. Wichtig ist nur, dass es nicht zu einer Hauptstrategie wird, um mit Gefühlen umzugehen.

Falls du das Gefühl hast, dass du oft aufgrund von Gemütszuständen zum Essen greifst, dann ist es vielleicht an der Zeit, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Wenn du nämlich weißt, welche emotionalen Bedürfnisse im Hintergrund stecken, kannst du Alternative Wege finden, damit umzugehen. So kannst du den Teufelskreis hinter dir lassen und dein Wunschgewicht erreichen.

Welchen Heißhunger kennst du besonders gut? Hast du schon eine Möglichkeit gefunden, anders damit umzugehen?

Das Kommentarfeld freut sich über deine Erfahrungen! 🙂

Liebe Grüße
Marianne

Ich unterstütze dich auch gerne persönlich dabei, die Hintergründe für dein Essverhalten zu erkennen und zu ändern. Dazu kannst du gerne das kostenlose Erstgespräch in Anspruch nehmen und wir klären alle deine Fragen.

Bildquelle: © berwis  / pixelio.de